Laufen um die Distanz zu verringern

Von Anfang an habe ich meine Idee von “Why Do You Run?” in einem größeren Kontext namens “Das Projekt zwischen zwei Welten” (Le projet entre deux monde) gesehen. Dies bring auch das Logo der Website zu zum Ausdruck.

Meine Anfänge als Langstreckenläuferin

Obwohl ich schon immer Läuferin war, begann ich mich erst richtig für den Langstreckenlauf zu interessieren, als ich Frankreich zum ersten Mal verließ. Es war im Jahr 2004, als ich 21 Jahre alt war. Ich wollte in Österreich studieren, einem Land, das einige Jahre später meine Heimat und die meiner Töchter werden sollte. Damals hatte ich große Schwierigkeiten, mich an dieses fremde Land, seine Sprache und seine Gebräuche anzupassen. Ich habe versucht, so gut ich konnte, die Verbindung zu Frankreich aufrechtzuerhalten, versucht die geographische, aber auch kulturelle Distanz zu verringern. Es war damals, als flüsterte mir bereits eine kleine Stimme ins Ohr, dass diese Distanz ein integraler Bestandteil meines Lebens bleiben würde und dass sie um jeden Preis abgeschafft werden müsse, um am Leben zu bleiben.

Langstreckenläuferin

Meine aktuelle Beziehung zum Laufen

Heute und pendle ich aus verschiedenen Gründen buchstäblich zwischen diesen beiden Ländern hin und her. Und auch heute laufe ich immer noch Langstrecken. Es ist meine Art und Weise, wie ich mit diesen beiden Welten, die ich verbunden bleibe, bei denen ich aber immer nur auf der Durchreise bin. Indem ich mich mit den Landschaften, den Gerüchen, den Farben verbinde, entsteht für mich diesen Elementen eine sehr intime Beziehung. Und auch hier erlaubt mir die Achtsamkeitsmeditation, diese Brücke zwischen diesen beiden Welten zu schlagen.

Physische Meditation des Laufens

Durch mein Interesse an der philosophischen Annäherung an das Laufen erkannte ich 17 Jahre später, dass es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen dem “Annäherung zur Distanz” im wörtlichen Sinne, dem Wesen des Langstreckenläufers, und der “Distanz” gibt. Guillaume Le Blanc sagt in “Courir – Méditations physiques“: “Das Entfernte näher bringen zu wollen, bedeutet, die Distanz abschaffen zu wollen”. Der Läufer läuft eine Strecke, um sie abzuschaffen. Das Paradoxe liegt darin, dass die einmal zurückgelegte Strecke in einer anderen Form wiederkehrt. Die geographische Distanz wird dann zu einer zeitlichen Distanz. Wenn ich meine 20 km beende, verschwindet diese Erfahrung in einer früheren Zukunft: Die 20 km sind gelaufen. Der Läufer hinterlässt keine Spuren auf dem Asphalt, so wie ich bei meinen wiederholten Reisen keine Spuren am Himmel hinterlasse. Das Laufen, wie auch mein Pendeln, existieren nur für die Zeit ihrer eigenen Dauer. Sie sind nicht im Raum, sondern in die Zeit vorhanden. Der Läufer läuft nur vorbei.

Philosophischen Annäherung an das Laufen

Wie verrückt laufen

Während ich diese Zeilen schreibe, fällt mir eine Anekdote ein. Während unserer Flitterwochen hatten Niki und ich eine Wanderung am Fuße des Python de la Fournaise, eines Vulkans auf der Insel Réunion, unternommen. Wir hatten einen Streit, und Niki lief etwa zehn Meter vor mir her. Es war am Ende des Tages. Und wie es zu dieser Tageszeit oft der Fall ist, ist Nebel aufgezogen. Niki hatte angehalten, um am Straßenrand auf mich zu warten. Auf meiner Seite setzte ich meinen Spaziergang fort, ohne zu merken, dass ich an ihm vorbeiging und ihn zurückließ. Nach etwa zehn Minuten und in Panik begann ich, zu laufen, um den Abstand zwischen mir und Niki zu verringern. Nur ein einziges physisches Hindernis, das Ende des Weges, hielt mich in meinem Wahnsinn auf und zwang mich zur Umkehr. Es war, als hätte die Vernunft mich im Stich gelassen. Ich war ein bisschen wie ein Robotermarathonläuferin, die versucht, eine hypothetische Ziellinie zu erreichen. Da ich mich in Gefahr fühlte, eine Gefangene des Laufens zu sein, hatte ich keine andere Wahl, als zu laufen. Wieder einmal lief ich eine Distanz, die es mir erlaubte, den Abstand zwischen Niki und mir zu verringern. Eine paradoxe Reaktion und dem Wahnsinn nahe, denn durch das Entfernen dieser Distanz schuf ich eine andere, eine andere Art von Distanz.

Wie verückt laufen

Also, warum laufe ich?

Ich jage hinter etwas her, das ich nicht erreichen kann. Ich laufe auf einer imaginären Brücke zwischen Frankreich und Österreich, zwischen den Menschen, die ich liebe und die sich auf beiden Seiten dieser Brücke befinden. Und genau das ist es, was mich dazu bringt, immer wieder zurückgehen zu wollen. Dieser Wunsch ist paradox, denn selbst wenn es mir Freude bereitet, diese imaginäre Brücke zu bauen, so ist es doch immer wieder schmerzhaft. Freude, auf der einen Seite der Brücke zu finden, und Schmerz, um andere Seite zu verlassen. Ich denke, dass der wiederholte Akt des Laufens es mir erlaubt, diese Verbindung zwischen den beiden Welten kontinuierlich aufrechtzuerhalten. Aber wenn ich wirklich wüsste, hinter was ich herlaufe, dann würde ich vielleicht aufhören zu laufen.

Wenn auch Du an diesem Approach zum Laufen interessiert bist, suche die Hashtags #whydoyourun und #zwischenzweiwelten #achtsamkeitsmeditation auf Instagram. Wenn Du in meinem Instagram-Konto (@whydoyourun_entredeuxmondes) oder auf meinem Blog (www.whydoyourun.eu) erscheinen willst, kontaktiere mich bitte! Ich freue mich mehr über deine Gründen zu laufen und deine Motivation zu erfahren, sowie deine Erfolge in unserer Gemeinschaft zu teilen.

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