Suchtverhalten
Das Suchtverhalten wird nicht durch den Gegenstand der Sucht erklärt, sondern durch die Sucht selbst. Wir sind nicht von etwas abhängig, sondern von dieser Abhängigkeit. Lassen Sie mich das mal erklären. Wenn ich nicht den ganzen Tag trinke und abends eine halbe Flasche oder eine Flasche Wein bekomme, geht es eigentlich nicht um den Wein. Es geht darum, einen Zustand zu erreichen, der mir die Illusion gibt, dem gegenwärtigen Moment zu entkommen. Und meiner Angst, damit ich mich nicht dem Ursprung dieser Angst zu stellen habe. Es ist ein Teufelskreis des Typs:
Ich habe als Beispiel Alkohol genommen, aber es ist exakt dasselbe mit Zucker oder Zigaretten.
Um aus dieser Sackgasse herauszukommen, ist es noch immer am besten, sich der Realität zu stellen. Wir müssen auch lernen, dieses physische Verlangen zu verstehen, welches die Quelle ist. Damit können wir beginnen es zu verstehen und auch zu kontrollieren. Die Phasen des Ignorierens der Gegenwart und des Gefühls des Versagens sind entscheidend. Sie müssen daher vorrangig bearbeitet werden um der Sucht wieder zu entfliehen. Eine Idee ist, sich zuerst der Realität zu stellen, sie so zu akzeptieren wie sie ist und dann damit zufrieden oder sogar glücklich zu ein. Wir müssen für uns selbst lernen den Moment anzunehmen und dankbar dafür zu sein, ihn für uns selbst anzunehmen. Dies ist notwendig um Verantwortung zu übernehmen und im Arbeitsleben zu bestehen.
Achtsamkeitsmeditation und Laufen als Sprungbrett
Um beide Ziele zu erreichen, brauchen wir Werkzeuge. Ich werde meine vorstellen: Achtsamkeitsmeditation und Laufen.
Bei der Achtsamkeitsmeditation geht es darum, die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu lenken. Es geht auch darum, Gefühle, Gedanken und erlebte Erfahrungen zu beobachten. Und diese und es zu beurteilen oder zu beschönigen oder zu filtern. Bei dieser Art der Meditation, konzentriert man sich ganz auf die momentanen Empfindungen, ohne zu warten. Und alle Arten von Gedanken, Empfindungen, Emotionen, Erinnerungen und Projektionen von sich wegzuschieben, die unsere Gedanken ablenken und uns vom gegenwärtigen Moment entfernen könnten. Es ist ganz normal, dass sich Gedanken in alle Richtungen ausbreiten. Wir können unseren Geist davon gar nicht abhalten, denn extreme und kontinuierliche Konzentration ist ein Mythos. Darum sollten wir gar nicht versuchen, unsere Gedanken zu kontrollieren oder abzuschalten. Doch sobald wir erkennen, dass wir an etwas anderes als den gegenwärtigen Moment denken, versuchen wir uns auf unseren Atem, unseren Körper zu konzentrieren. Wir versuchen wieder den Kontakt mit dem Boden, mit der Luft um uns herum zu spüren.
Meditation kann überall praktiziert werden: im Wohnzimmer auf einem Kissen, im Schlafzimmer auf dem Bett, aber auch beim täglichen Joggen. Und genau den letzten Ort habe ich übernommen, nachdem ich viel anderes ausprobiert habe. Heute kann ich darauf nicht mehr verzichten!
Achtsam laufen: Wie funktioniert das?
Der erste Schritt besteht darin, sich mit einer kleinen App, beispielsweise BamBou auszustatten und die Sitzungen für Gehen und Laufen herunterzuladen. Der zweite Schritt ist, die Turnschuhe anzuziehen und loszulegen! Ich für meinen Teil laufe ungefähr 3 bis 4 Mal pro Woche zwischen 40 und 50 Minuten und widme die letzten 15 Minuten meines Trainings der Achtsamkeit, indem ich mich von der Stimme des Trainers Petit BamBou leiten lasse.
Diese Übung macht es mir möglich, mich wieder auf mich selbst und meine Gefühle zu konzentrieren. Meinem Körper Zeit zu geben und mich dem Laufen als Quelle des Vergnügens und damit als Belohnung zu nähern. Die Übung ist nicht einfach, weil es darum geht, im Hier und Jetzt zu sein. Und sich dessen bewusst zu sein, was um mich herum, aber auch in mir selbst geschieht. Eine ganz andere Übung als Laufen mit Musik, die das Hören auf den Körper beeinträchtigt und gleichzeitig den Geist ablenkt. Diese Übung erfordert eine doppelte Anstrengung, physisch, da man läuft, aber auch intellektuell. Das Training des Geistes, um zum gegenwärtigen Moment zurückzukehren, erfolgt nicht automatisch, sondern erfordert jede Sekunde Konzentration und Aufmerksamkeit.
Mein Kampf gegen die Sucht
Diese regelmäßigen Übungen halfen mir, die elektronische Zigarette hinter mir zu lassen. Damit konnte ich jeden Muskel, der sich in mir bewegt, einschließlich meiner Lunge, fühlen. Ich kann mich wieder mit der Außenwelt verbinden, um zum Beispiel den Geschmack der Luft wieder wahrzunehmen. Die Übung half mir wieder mit mir selbst im Einklang zu sein und meinen Körper und meine Umgebung wieder besser zu respektieren. Außerdem beende ich jede Sitzung mit einem wohlwollenden Ritual und danke mir selbst für den Moment, den ich mir gewidmet habe. So durchbreche ich den Teufelskreis der Sucht. Ich bin mir des gegenwärtigen Augenblicks und seiner Schwierigkeiten voll bewusst und bin dankbar dafür.
Achtsamkeit vs. Leistung
Ich denke, dass die Disziplin der Achtsamkeit Zukunft hat. Und in der Welt des Laufens, die von der Suche nach Leistung geprägt ist, an Bedeutung gewinnen wird. Heute suchen Läufer nach anderen, aussagekräftigeren Erfahrungen als nur die Zeit.
Meditation muss wie Laufen gelebt werde. Beiden Disziplinen haben eines gemeinsam: Es gibt kein Handbuch, keine Anleitung. Meditieren und Laufen kann intellektuell nicht erfasst werden. Man muss es leben!
Für die Fanatiker der Anleitung keine Panik, der Coach Petit BamBou ist da, um zu helfen. Er wird erklären, wie Sie ihre Aufmerksamkeit auf ihren Atem richten und mit ihrer Atmung Schritt halten können. Oder wie Sie sich auf das konzentrieren können, was in ihrem Körper und um Sie herum geschieht: Machen Sie sich den Wind auf ihrem Gesicht, die Kälte auf ihren Händen, den Einfluss ihres Schrittes auf den Boden, die Bewegung ihrer Arme, ihrer Schultern bewusst. Dies hilft ihnen, einengende und angespannte Bereiche zu erkennen und sich schlussendlich zu entspannen.
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